Beziehungsunfähig? 7 Ursachen & 6 Tipps, das Problem zu überwinden

Ich bin einfach beziehungsunfähig. Haben Sie diese oder ähnliche Sätze schon öfter gehört? Sagen Sie das vielleicht sogar über sich selbst? Was steckt hinter dem Phänomen der Beziehungsunfähigkeit? Gibt es wirklich Menschen, die nicht in der Lage sind, eine feste Bindung einzugehen? Wir klären auf und verraten Ihnen die typische Ursachen für Beziehungsunfähigkeit und wie Sie diese überwinden bzw. was Sie tun können, wenn Ihr Partner bindungsunfähig ist.


Generation beziehungsunfähig - was bedeutet das?

Menschen, die häufig den Partner wechseln und einfach nicht den Richtigen zu finden scheinen, werden heutzutage schnell als beziehungsunfähig abgestempelt. Doch hinter diesem Phänomen stecken häufig viel tiefgründigere Ursachen. Bindungs- oder Verlustängste, die auf schlechten Erfahrungen aus der Kindheit oder früheren Beziehungen resultieren, sind nur einige der typischen Gründe.

Die Bezeichnung beziehungsunfähig ist unter Experten allerdings recht umstritten. Denn aus psychologischer Sicht ist niemand unfähig zu lieben. Das Bedürfnis nach Zuneigung und Bindung ist in uns Menschen tief verwurzelt. Jeder und jede von uns ist also beziehungsfähig. Einige haben es einfach nur verlernt oder haben andere Ängste, die dieses Bedürfnis überschatten.

Ab wann gilt man als beziehungsunfähig?

Für die Bezeichnung beziehungsunfähig gibt es keine klare Definition, die irgendwo in einem Lexikon zu finden ist. Allgemein spricht man aber immer dann von Beziehungsunfähigkeit, wenn Personen nicht in der Lage sind, eine längerfristige Beziehung zu führen, obwohl sie sich dieses eigentlich sehr wünschen. Betroffene gehen zwar immer wieder Partnerschaften ein, diese halten allerdings aus den verschiedensten Gründen nie besonders lange.

Besonders interessant: Bindungsunfähigkeit hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Männer und Frauen sind davon in gleichem Maße betroffen.

7 Anzeichen, dass Sie nicht beziehungsfähig sind

Bin ich beziehungsunfähig? Diese 7 Merkmale deuten darauf hin, dass Sie nicht bindungsfähig ist.

  1. Sie hatten noch nie eine langfristige feste Beziehung.

  2. Zukunftsbezogene Themen meiden Sie lieber, da diese Ihnen Angst machen.

  3. Freiheit ist Ihnen sehr wichtig und Sie fühlen sich schnell eingeengt.

  4. In einer Beziehung zeigen Sie widersprüchliches Verhalten: Mal suchen Sie die Nähe, dann gehen Sie lieber wieder auf Distanz und melden sich mehrere Tage nicht mehr.

  5. Sie haben einen starken Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmtheit, auch außerhalb einer Partnerschaft.

  6. Ein Katz-und-Maus-Spiel: Sucht er nach Nähe, bekommen Sie Angst und ziehen sich zurück, geht er jedoch auf Distanz, dann entsteht bei Ihnen wiederum ein Bedürfnis nach Nähe.

  7. Wenn Sie ehrlich zu sich sind, dann provozieren Sie schon öfters mal Streit oder suchen auch dort nach Probleme, wo keine sind, nur um eine gewisse Distanz zu halten und die Beziehung bloß nicht zu harmonisch werden zu lassen. 

Dies sind natürlich alles nur Hinweise, die nicht zwangsläufig bedeuten müssen, dass Sie nicht beziehungsfähig sind. Jedoch geben Sie ein gutes Gefühl dafür, dass Sie ein Problem damit haben könnten, feste Bindungen einzugehen.


Warum bin ich nicht beziehungsfähig? 7 typische Ursachen

Die Gründe für Beziehungsunfähigkeit liegen in den meisten Fällen nicht bei anderen Personen, sondern bei uns selbst. Prägende Erfahrungen aus der Kindheit, aus früheren Beziehungen oder auch die aktuellen Lebensumstände können dazu führen, dass wir Probleme damit haben, uns auf eine Partnerschaft einzulassen.

1. Geringes Selbstwertgefühl

Ein zu geringes Selbstbewusstsein kann dazu führen, dass wir unfähig werden, eine Beziehung zu führen. Wir denken, dass wir es nicht wert sind, geliebt zu werden und sich sowieso niemals jemand in uns verlieben wird.

2. Gesellschaftlicher Druck fördert Beziehungsunfähigkeit

Die Gesellschaft befindet sich im Wandel und traditionelle Rollenbilder werden mehr und mehr von der Bildfläche verdrängt - zum Glück. Doch immer noch spüren viele Singles den gesellschaftlichen Druck, den perfekten Partner oder die perfekte Partnerin zu finden, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Aussagen wie „wann bringst du denn mal jemanden mit nach Hause?” oder: „In deinem Alter war ich schon längst verheiratet” machen es nicht besser.

3. Fomo - Fear of missing out

Die Angst, etwas zu verpassen - auf Neudeutsch gern auch als Fomo (fear of missing out) bezeichnet, ist besonders in den jüngeren Generationen weit verbreitet. Betroffenen fällt es schwer, sich auf einen Partner festzulegen und mit ihm eine langfristige Beziehung einzugehen. Immer ist der Gedanke im Hinterkopf, es könnte ja noch ein besserer Match da draußen auf einen warten, den man verpasst, wenn man sich jetzt richtig auf die Partnerschaft einlässt. Das endet häufig in unverbindlichen Beziehungsmodellen wie On-Off-Beziehungen oder Freundschaft Plus.

4. Beziehungsunfähig aus Bindungsangst

Eine der häufigsten Ursachen für Beziehungsunfähigkeit ist Bindungsangst. Die resultiert meist aus schlechten Erfahrungen in der Kindheit oder in früheren Beziehungen. Aus Angst, verletzt zu werden, fällt es betroffenen Personen sehr schwer, eine feste Bindung einzugehen. Lieber werden vermeintliche andere Gründe vorgeschoben und die Beziehung schnell beendet. Personen mit Bindungsängsten sind in den meisten Fällen unfähig, eine langfristige Beziehung zu führen.

5. Der Job kommt an erster Stelle

Singles, für die der Job an erster Stelle kommt, bekommen schnell kalte Füße, wenn es in einer Beziehung doch mal ernster wird. Zusammenziehen, heiraten oder auch Familienplanung bedeuten immer, dass auf beide in der Partnerschaft Veränderungen zukommen. Um diesem zu entgehen, trennen sie sich lieber wieder, bevor es zu ernst wird. Die Folge: Ständig wechselnde Partnerschaften und die Unfähigkeit, eine langfristige ernsthafte Beziehung zu führen.

5. Zu hohe Ansprüche

Sie wissen ganz genau, wie Ihr perfekter Partner oder Ihre perfekte Partnerin auszusehen hat? Welche Charaktereigenschaften und Interessen Ihnen wichtig sind und vor allem haben Sie auch eine lange Liste an Dingen, die für Sie absolute No-Gos sind? Dann liegt der Grund für Ihre Beziehungsunfähigkeit auf dem Tisch: Sie haben zu hohe Ansprüche. Sobald Ihnen die ersten kleinen Macken an Ihrer neuen Bekanntschaft auffallen, sind Sie schneller wieder Single, als Sie beziehungsunfähig sagen können.

6. Bindungsunfähig aufgrund von Verlustangst

Personen mit Verlustängsten haben eine überproportional große Angst davor, von ihrem Partner verlassen zu werden. Um sich davor zu schützen, bleiben sie emotional oft kalt und lassen erst gar keine richtigen Gefühle zu. Das macht sie unfähig für eine ernsthafte Partnerschaft.

7. Sie sind zu verkopft

Passt er wirklich zu mir? Kann ich mir mit ihm eine Zukunft vorstellen? Möchte ich mit diesem Mann eine Familie gründen? Wenn Sie sich solche Fragen noch vor dem ersten Treffen stellen, dann ist dies ein deutliches Zeichen, dass Sie zu verkopft an die Sachen rangehen. Lernen Sie die Person erstmal richtig kennen, bevor Sie schon über ihre gemeinsame Zukunft spekulieren. Es ist nur ein Abendessen, keine Hochzeit.


Beziehungsunfähigkeit überwinden: Mit diesen 6 Tipps klappt es

Sich selbst einzugestehen, dass Sie momentan unfähig sind, eine Beziehung zu führen, ist der erste Schritt, Ihre Bindungsunfähigkeit zu überwinden. Diese 6 Tipps helfen Ihnen ebenfalls dabei: 

1. Die Ursachen für die Beziehungsunfähigkeit finden

Um Ihre Beziehungsunfähigkeit erfolgreich überwinden zu können, ist es wichtig, dass Sie sich nicht nur eingestehen, dass Sie unfähig für eine Beziehung sind, sondern auch in sich hineinhören und die Gründe hierfür herausfinden. Erst wenn Sie die Ursachen beseitigt haben, werden Sie wieder in der Lage sein, eine langfristige Partnerschaft einzugehen.

2. Die eigenen Ansprüche überdenken

Die Gründe für Ihre Beziehungsunfähigkeit liegt in Ihren eigenen, zu hoch gesteckten Ansprüchen? Höchste Zeit, diese einmal gründlich zu überdenken. Sind Ihre Vorstellungen von einem zukünftigen Partner wirklich realistisch? Oder verrennen Sie sich vielleicht in Kleinigkeiten, die eigentlich komplett irrelevant sind? Horchen Sie in sich hinein und seien Sie ehrlich zu sich selbst.

3. Selbstbewusstsein stärken, um wieder beziehungsfähig zu sein

Nicht umsonst heißt es: Wer jemanden anderes lieben möchte, der muss als Erstes sich selbst lieben. Eine gesunde Partnerschaft setzt ein gesundes Selbstwertgefühl voraus. Da liegt Ihre Schwachstelle? Dann arbeiten Sie daran, um Ihre Bindungsunfähigkeit zu überwinden. Hierbei kann es hilfreich sein, sich einmal seiner eigenen Stärken und positiven Eigenschaften bewusst zu werden. Nehmen Sie sich einen Zettel und schreiben Sie alles Gute an Ihnen auf. Und wenn Sie eine Schreibblockade haben, dann fragen Sie Ihre Familie und Freunde. Die werden mit Sicherheit viele tolle Dinge über Sie zu sagen haben.

4. Eigene Prioritäten setzen

Sie sind unfähig, eine Beziehung zu führen, weil für Sie die Karriere an aller erster Stelle kommt? Dann gestehen Sie sich dies auch ein und setzen Sie sich nicht selbst unter Druck. Vielleicht ist aktuell einfach nicht der richtige Zeitpunkt in Ihrem Leben, für eine feste Partnerschaft.

5. Springen Sie über Ihren Schatten und starten Sie die Partnersuche

Wer immer das tut, was er schon kann, der bleibt immer das, was er schon ist. Wenn Sie etwas an sich und ihrer Beziehungsunfähigkeit ändern wollen, dann müssen Sie wohl oder übel Ihre Komfortzone verlassen. Wagen Sie einen Neustart in Sachen Partnersuche. Online-Partnervermittlungen sind hier eine gute Möglichkeit, den perfekten Partner oder die perfekte Partnerin zu finden.

6. Machen Sie es niemandem Recht, außer sich selbst

Leichter gesagt als getan, doch versuchen Sie sich von dem gesellschaftlichen Druck und dem Bedürfnis, es immer allen Recht machen zu wollen, zu lösen. Sie sollten es nur einer einzigen Person Recht machen und zwar sich selbst. Denken Sie positiv, denn wer nur negative Gedanken hat, der wird es sehr schwer haben, positive Erfahrungen zu machen. Haben Sie Spaß und gehen Sie optimistisch an die Partnersuche ran. Die Liebe sollte etwas Wunderschönes sein, nichts etwas, das Ihnen Stress und Ängste bereitet. 


Mein Partner ist bindungsunfähig, was kann ich tun?

Sie befinden sich selbst in einer Beziehung mit einer nicht beziehungsfähigen Person? Dass Sie dieses erkannt haben, ist schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung. Gemeinsam bekommen Sie das Problem sicher gemeistert. Diese Dinge sollten Sie beachten:

  1. Das Problem liegt nicht an Ihnen, sondern an der Person mit der Beziehungsunfähigkeit. Versuchen Sie also nicht, sich zu ändern und geben Sie sich selbst nicht die Schuld, das wird nichts ändern. 

  2. Setzen Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin nicht unter Druck. Damit werden Sie nur das Gegenteil bewirken.

  3. Kommunikation ist wie häufig das A und O. Sprechen Sie miteinander über alles, was Ihnen auf dem Herzen liegt.

  4. Achten Sie auf sich und Ihr eigenes Wohlbefinden und ziehen Sie frühzeitig die Reißleine, wenn Sie merken, dass Sie an dieser Beziehung kaputt gehen.

  5. Suchen Sie gemeinsam nach einer Lösung und zögern Sie nicht, auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

  6. Lassen Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin so viel Zeit, wie er oder sie benötigt.


Fazit: Niemand ist beziehungsunfähig!

Niemand ist von Geburt an unfähig, eine Beziehung zu führen. Verschiedenste Gründe können allerdings dazu führen, dass Sie Probleme damit haben, eine feste Bindung einzugehen. Wichtig ist also vor allem, die Ursachen für Ihre Beziehungsunfähigkeit zu ergründen und diese zu überwinden. Schon kleine Veränderungen in Ihrem Verhalten und Ihrer Einstellungen können Großes bewirken und Ihnen dabei helfen, endlich Ihren Traumpartner oder Ihre Traumpartnerin zu finden.

LemonSwan glaubt an die wahre Liebe. Nicht nur an das erste Verliebtsein, sondern vor allem an die langfristigen Werte: Geborgenheit, Zufriedenheit und gegenseitige Wertschätzung. © 2024 LemonSwan - Made with 💚 in Hamburg